
Im ersten Lebensjahr eures Hundes steht vor allem die Erziehung im Vordergrund. Man will sich kennenlernen und herausfinden, wie man die Beziehung so gestalten kann, dass eine gute Balance entsteht zwischen Freiheit und Einmischung, zwischen Toleranz und Grenzen setzen, zwischen ernst genommen werden und innigen Momenten.
Dabei seid ihr und eure Persönlichkeit maßgeblich als Vorbild für euren Hund da. Ihr bestimmt, wann was gemacht wird, wieviel Freiheit es gibt und wann die Wünsche eures Hundes in den Hintergrund treten.
Das ist anstrengend, das kann länger dauern als ein Jahr und so mancher hat sich das leichter oder lustiger vorgestellt. Je nach Temperament eures Hundes.
Und je nach Genetik eures Hundes sieht man im ersten Jahr schon die besonderen Talente oder Vorlieben aufblitzen. Sie wollen Jagen, Toben, hüten, bewachen, Dinge tragen oder sich körperlich richtig spüren.
Wo man im ersten Jahr besser noch Vorsicht walten lässt und ihre Talente nicht zu früh fördert sondern eher das Gegenteil ausbaut für die richtige Balance ist dann der Zeitpunkt langsam reif, sich dem Thema Beschäftigung zuzuwenden.
Ich kann meinem Hund nicht immer unbedingt das bieten, was seiner Genetik am nächsten kommt: wer hat in der Stadt schon eine Schafherde oder möchte wirklich jagen gehen, wo sollen sie noch bewachen und beschützen?
Wer einen Retriever hat hat es recht leicht: das Apportieren kommt dem, wofür sie gemacht wurden richtig nahe.
Aber (fast) jeder Hund wurde für eine Zusammenarbeit mit dem Menschen gemacht.
Sie haben sich uns jahrtausendelang angeschlossen und wir haben mit ihnen gearbeitet.
Ein gemeinsames Hobby kann erfüllend sein - für beide Seiten.
Selbst wenn erzieherisch noch nicht alles rund läuft: ihr schafft euch einen Bereich, in dem ihr und euer Hund euch ergänzt und zusammen glänzen könnt.
Dort wo euer Hund sich mehr zurücknehmen muss habt ihr ein besseres Gefühl, weil ihr wisst dass ihr für Ausgleich sorgt.
Eurer Hund kriegt eine Aufgabe, die er meistern kann.
Für euch, mit euch.
Etwas, was ihr alleine nicht könnt.
Etwas, bei dem er euren Stolz und eure Freude spüren kann.
Das schweißt zusammen.
Herausforderungen meistern macht ein gutes Gefühl.
Ein körperlich und mental gut ausgelasteter Hund macht weniger Quatsch, ist weniger gestresst und oft ausgeglichener.
Voraussetzungen für das Hobby: es macht euch beiden Spaß - es macht keinen Sinn, euch zu etwas zu schleppen was euer Hund zwar feiert aber euch eigentlich nervt. Sei es der Zeitaufwand, die Art der Beschäftigung oder das Setting. Wenn ihr euch nicht wohl fühlt dann wird das nix.
Ihr braucht ein wenig Begeisterung, Neugier und Spaß an der Sache, dann bleibt ihr länger am Ball.
Und euer Hund soll zwar in seinen Talenten gefördert werden, aber sich nicht im Wahnsinn verlieren. Freude und Hysterie sind zwei verschiedene Dinge.
Probiert euch aus.
Mit Nasenarbeit macht man in der Regel nichts verkehrt - ob Mantrailen, Verloren, Gegenstandsuche, ZOS, Fährte oder Geruchsdifferenzierung ist mega.
Hunde, die Bewegung lieben können, im Agility glänzen oder auch beim Dummy.
Hunde, die mehr eigenständige Lösungskompetenzen finden sollen, brauchen vielleicht etwas anderes als die eigenwilligen - wieviel Teamarbeit soll es sein?
Körperarbeit, Tricks, Dogdance...für schlaue Hunde, die gern ganz nah mit euch arbeiten, ist das vielleicht genau das richtige.
Spürt mal rein, beobachtet eure Hunde - was macht ihnen Freude, was bieten sie gerne von sich aus an, wo könnten sie noch ein bisschen was dazulernen oder ausbauen?
Und dann geht mal los und probiert ein bisschen was aus. Bestimmt findet ihr euer gemeinsames "Ding". Je komplexer das Hobby und/oder der Hund desto mehr macht es Sinn, sich einen kompetenten Trainer zu suchen. Damit euer Training in die richtige Richtung läuft: Auslastung für Hirn und Körper, ein Auge auf die Genetik und das richtige Maß. Damit ihr richtig lange Freude habt, aneinander und miteinander.
Fragt uns gerne :)
Eure Verena, Kari und das ganze bunte Team von den Glückshunden ♥♥♥