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Mantrailen mit den Profis

Mantrailen mit der Bergrettung?

 

Hier im flachen Norden machen Anouk und ich mit Begeisterung Mantrailen als Beschäftigung. Aber Trailen mit den Profis? Und dann auch noch in den Bergen? Wie aufregend...!

 

Die Bergrettung Salzburg hat natürlich auch eine Hundestaffel Lawinenhunde, die durfte ich ja schon im Schnee in Action bewundern. Außerdem gibt es für den Sommer noch die Hunde für die Flächensuche und natürlich die Mantrailer.

 

Jeder der Bergretter ist mit Leib und Seele dabei - immerhin sind alle Einsätze ehrenamtlich und alle Vorbereitung und Ausbildung auch! Da braucht man eine gehörige Portion Lust und Engagement, gute Nerven und eine sehr gute Kondition.

 

Nun reisen also fünf Trainerinnen und neun Hunde mal eben flugs für ein paar Tage nach Österreich um bei herrlichem Oktoberwetter und vor traumhafter Kulisse mal auszutesten, wie das die Kollegen für den Ernstfall so trainieren...

 

 

Einer der ältesten und erfahrensten Ausbilder der Hundestaffel Salzburg nimmt sich unserer an und legt für uns und unsere Hunde mehrere Testtrails und erklärt uns seine eigene Rangehensweise - jahrelange Erfahrung im Ernstfall helfen schon bei der Ausbildung der jungen Hunde Lernfehler zu vermeiden und die Hunde zuverlässig 'auf die Spur' zu bringen.

 

Gleich vorneweg: meine Hündin Anouk wurde sozusagen 'ausgemustert' :D Ihr hohes Alter, ihre Rasse und ihr Sturkopf sind auch keine so geeignete Kombination um sie für den Ernstfall auszubilden.

An sich hat sie großen Spaß an der Personensuche, und ja, bevor ihr euch fragt, sie und ich mussten diesen kleinen Hügel hinaufkraxeln bei unserem zweiten Trail, auch etwas was ihr großen Spaß macht.

Aber sobald die Situation schwieriger wird und ihre Kondition etwas nachlässt hat sie keine große Arbeitslust mehr - nicht gerade das was man im Ernstfall brauchen könnte.. ;)

Und ich selber weiß auch nicht ob ich einsatztauglich wäre: Ernstfall heißt ja eventuell bei Nacht aus dem Bett gerufen zu werden weil zum Beispiel ein kleines Kind gesucht wird.

Deshalb macht es für die Mantrailer von der Hundestaffel mehr als Sinn sich einerseits für bestimmte Hunderassen zu interessieren und andererseits mit der Ausbildung bereits im Junghundealter zu beginnen. Nicht nur die Hundeführer brauchen gute Nerven und eine Topkondition - auch die Hunde müssen früh an die verschiedensten Umstände, Geräusche und Schwierigkeiten gewöhnt werden.

 

Das hatte mich auch letztes Mal so beeindruckt, dass ich zu Tränen gerührt war als ich gesehen habe wie die jungen Hunde ihren Hundeführern bedingungslos und vertrauensvoll überall hin folgen: notfalls auch in einen Helikopter um sich dann mit ihrem Hundeführer über einer Lawine absetzen zu lassen.

Eine Fahrt die meinen eigenen Hund völlig fertig gemacht hat, auch ohne Abseilen :D

 

Und in unserer Runde waren tatsächlich Hunde dabei, die Talent, Arbeitsbereitschaft und das nötige Temperament für die Arbeit hätten - ich weiß nicht, wie es den Kolleginnen geht, aber mir und Anouk reicht das Trailen weiterhin als lässiges Hobby ;D

Aber wir haben uns sehr wohlgefühlt, viel mitgenommen und einen Haufen Spaß gehabt!

Vielen lieben Dank an die Hundeführer der Bergrettung Herbert, Hannes und Herby für eure Geduld, eure Witze und eure Zeit!

Wir hoffen auf ein Wiedersehen :)

 

Ps: Wer Lust hat die Hundestaffel der Bergrettung im Lawinentraining nicht nur kennenzulernen sondern aktiv mitzuarbeiten kann das hier tun:

https://www.canis-kynos.de/Hundewanderungen-Terminueberblick-26.html?vid=877

Und wer mal mit Hund in Österreich wandern gehen will guckt mal zu meinen lieben Kolleginnen Anne und Antje vom Hansehund, die planen für 2018 wieder eine schöne Wanderwoche in den Bergen:

http://www.hansehund.de/veranstaltungen/reisen-tagesausfluege/